Zwei Beispiele – viele weitere ließen sich anführen – seien genauer betrachtet:
#1. Graf Schenk von Stauffenberg
Analyse unten!
#2. Dlf-Interview über die AfD mit einem Grünen
Analyse nächsten Sonntag!
zu 1. Da meint ein Landesvorsitzender der AfD-Jugendorganisation ´Junge Alternative` , der Mann – Graf Schenk von Stauffenberg – sei ein „Verräter“. Er begründet dies in einem Facebook-Post (unten rechts). Und ich muss sagen, dass diese Sichtweise für mich, der jahrzehntelang mit „Stauffenberg=Widerstand=Held“ alle Jahre wieder konfrontiert wurde, neu ist.
Es ist unstreitig: In diesem Fall wurde und wird Mordversuch, wäre Mord und Verwundung an und von vielen Menschen (Verwundetenliste ganz unten) vom Mainstream als legitim angesehen worden. Von praktisch allen relevanten Institutionen und Menschen in Deutschland. Was schon ein wenig wundert.
MehrWo ist die Grenze? Wann ist Mord legitim?
Wäre es den Deutschen in der DDR besser ergangen, wenn Walter Ulbricht ermordet worden wäre. Würde das Klima, es geht immerhin um das Überleben der Welt, gerettet, wenn Donald Trump gemeuchelt würde? Wäre die AfD und dami der angebliche Rechtsextremismus in Deutschland am Ende, würde Alexander Gauland nebst Alice Weidel erschossen? Ginge es den Russen ohne einen getöteten Putin besser? Vom Mord an menschenschindenden Diktatoren in aller Welt möchte ich erst gar nicht anfangen.
Das Attentat auf Adolf Hitler und seinen Stab (Praktisch die Führung des eigenen Staates!!) ist nicht zuletzt durch die Furcht Stauffenbergs vor dem eigenen Tod – er angeblich war auch der einzige Mann, der Walküre initiieren konnte – misslungen.
Aktentasche mit Bombe abstellen, sich davon machen und hoffen, dass es ´klappt`, naja. Es ging doch immerhin um ´Deutschland`, oder?
Wäre das Attentat erfolgreich gewesen, was wäre tatsächlich passiert? Eine Möglichkeitsvariante nebst Bewertung liefert Herr Steinke.
Ist Büßertum mit einem „Da hat es doch aber einer versucht in Deutschland!“ in Zeiten nach einem verlorenen Krieg opportun, so könnte heute doch schon mal etwas weiter gedacht und analysiert werden, als bisher üblich. Ob das Ergebnis dann „Verrat/Verräter“ sein muss, sei dahin gestellt. Ich würde es nicht so scharf ausdrücken. Die gesamte Planung war für hohe Militärs eher dilettantisch und unrelektiert.
Unproblematisch oder gar heroisch mit einem „Helden Stauffenberg“ war die Widerstandsbewegung um den 20.Juli 1944 nicht nur m. E., sondern auch objektiv gesehen ganz sicher nicht.
Kurz: Lars Steinke formuliert und begründet eine Meinung. In einem nicht-öffentlichen* Facebook-Post. Vollkommen grundgesetzkonform.
Nun ist Herr Steinke aber von der AfD.
Da gehen selbstverständlich alle Alarmglocken an. Bei unseren Medien, Menschen und Politikern mit den Guten Gedanken, des „Nie wieder …“.
Was nicht wundert: Sogar AfD-Mitglieder haben eine andere Meinung als Herr Steinke. Wie das so in einer pluralistischen Gesellschaft üblich ist.
Die Art und Weise allerdings, wie der ganze Vorgangvon der WELT hochgekocht wird, ist schändlich. Perfide versucht Matthias Kamann, Hausoberkritiker der AfD der WELT, eine positive Beziehung von Herrn Steinke zum Dritten Reich herzustellen.
Bereits der Titel nebst Bilduntertitel
„Ein Facebook-Post erschüttert die AfD“
[Bild]
Radikales AfD-Mitglied: Lars Steinke fiel in der Vergangenheit schon häufiger auf
ist Tendenz pur.
Nur etwas ganz schrecklich Schlimmes kann die AfD erschüttern. Wenn sich z. B. ein Mitglied, womöglich führendes Mitglied, womöglich ein Funktionär der AfD offensichtlich als „Nazi“ outet. Was durchaus NICHT der Fall ist. Übrigens auch nicht bei Björn Höcke**.
Das „Nazi-Outing“ wird im Artikel zwar nie so behauptet, doch der Leser, der – mittlerweile in Deutschland wieder notwendig – zwischen den Zeilen lesen muss, ´weiß Bescheid`. Die AfD ist böse.Lars Steinke ist böse. Wie die Nazis anno dazumal. Die sind natürlich auch böse. Nein, die sind die Böserichsten. Ist ja klar! Aber Deutschland ist auf dem Weg dorthin. Mit dem 20. Juli 1944-Relativierer Lars Steinke. Mit der AfD.
Gegen Ende wird dann noch ein wenig AfD-Geschichte in Sachen Parteiausschlussverfahren „aufgearbeitet“. Es werden personelle Bezüge hergestellt. Warum?
Um die Diskreditierung der AfD wieder mal rund zu machen.
Gleichwohl wird es nicht nutzen. Die 20% sind im Visier!
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*Geht es gegen die „Rechten“ spielt Datenschutz keine Rolle. Da darf alles in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Man will schließlich Deutschland und die Welt retten. Es herrscht übergesetzlicher Notstand!
**Die ungebremste Diffamierung eines Björn Höcke ist einfach nur widerlich. Der Mann hat nicht unbedingt meine Ansichten und den politschen Stil, den ich für sinnvoll erachte. Gleichwohl sind seine Ansichten rechtsstaatkonform. Viel konformer mit dem Rechtsstaat als die Vorgehensweise vieler seiner Gegner, die vor nichts zurückschrecken. Björn Höcke ist so ein Kandidat für Durchgeknallte, die meinen, sie müssten Deutschland retten, und ein Attentat verüben.
Mehr zu Björn Höcke, zum Denkmal der Schande usw. : Hier klicken
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Nachtrag vom 3.8.2018
Nachdem ich am 2. August bereits den obigen Artikel zum Sonntag geschrieben hatte, brach die offene Diskriminierung der AfD aus: Wegen der legitimen – durch das Grundgesetz gedeckten – Meinung EINES Jungalternativen. Solch´ eine Reaktion wünschte ich mir auch in diesem Fall.
Alexander Gauland sah sich genötigt, den Parteiausschluss von Lars Steinke zu fordern, weil – meine Meinung – die Debatte noch mehr aus dem Ruder, sprich gegen die AfD insgesamt, gelaufen wäre.
Selbstverständlich muss auch Sven Kellerhoff , WELT-Oberhistoriker die Sache Staufenberg= „Verräter“ aufarbeiten. Das tut er – vor allem in der Kommentierung der Leserkommentare – von oben herab. Bemerkenswert ist in seiner Analyse Darstellung der Tatsache, wie die Meinung der Deutschen über das Attentat im Lauf der Jahre umerzogen wurde. Als ich in die Schule ging – ab 1961 – war die Interpretation „Held“ etabliert und „Verräter“ war ´out`.
Schräg finde ich die Meinung Herrn Kellerhoffs zur Geschichtsschreibung. Immer wieder behauptet er steif und fest, dass Geschichte NICHT von Siegern geschrieben würde. Sie wird nicht nur geschrieben, sondern auch von Siegern gemacht.
Bestes Beispiel dafür, dass Herr Kellerhoff m. E. falsch liegt, ist der ´Friedens`- Vertrag von Versailles, der ohne deutsche Beteiligung ausgearbeitet wurde, in dem die alleinige Kriegsschuld Deutschlands u.v.m. Nachteiliges für Deutschland festgeschrieben wurde. Der Vertrag wurde in der Manier „Friss oder stirb“ Deutschland vorgelegt und war letztendlich eine wesentliche Mit-Ursache für den Aufstieg des Nationalsozialismus und damit des WK II. Dass diese Tatsache erst spät überhaupt diskutabel wurde, ist ein weiterer Beleg. Die Kriegsschuldfrage WK I wurde ebenfalls erst sehr spät durch Clarks „Die Schlafwandler“ relevantes Thema in der bundesdeutschen Öffentlichkeit.
Mehr zu Sven Kellerhof, dem „Historiker“ der WELT: Hier klicken
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