Horst Seehofer macht aus seinem Herzen …
… keine Mördergrube.
Robin Alexander, WELT-Journalist und Autor des Buches „Die Getriebenen“, wurde durchgestochen, dass Seehofer zweimal
Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten
gesagt hat.
Die entscheidenden Worte wurden gesprochen, noch bevor der Konflikt auf offener Bühne eskalierte. Bevor am Donnerstagmorgen CDU und CSU zum ersten Mal in der über 60-jährigen Geschichte ihrer Gemeinschaft im Parlament in getrennten Fraktionssitzungen tagten, trafen sich die Regierungsmitglieder der CSU mit dem Landesgruppenvorsitzenden Alexander Dobrindt. In diesem sehr kleinen Kreis fiel ein Satz, der Deutschland verändern kann. Denn er bedeutet den Bruch der großen Koalition und der Regierung, das Ende der Kanzlerschaft Angela Merkels und der Bundesrepublik, wie wir sie kennen.
Der Satz kam von Horst Seehofer, dem Innenminister und CSU-Vorsitzenden. Er wurde nicht im Zorn gesprochen, sondern eher aus Frustration oder tiefer seelischer Erschöpfung: „Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten“, sagte Seehofer über die Kanzlerin. Er sagte den Satz in dieser Runde nach Teilnehmerangaben gleich zweimal.
Am Abend zuvor hatte Seehofer noch dreieinhalb Stunden mit Merkel im Kanzleramt verbracht. Es ging um den entscheidenden Punkt seines „Masterplans Migration“: An der deutschen Grenze sollen Flüchtlinge abgewiesen werden. Er will das. Sie nicht.
Was meint der Bürger?
Sollte die Kanzlerin gestürzt werden? Sollte die Fraktionsgemeinschaft aufgekündigt werden? Sollte es Neuwahlen geben?
Für die meisten Leser von WELTonline ist die Antwort auf die erste und letzte Frage wahrscheinlich ein „JA“! Doch was meinen Leser eines anderen Mediums?
Hier eine Leserdiskussion, die die Süddeutsche angeregt hat:
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