Bereits zu Leserbriefzeiten habe ich gerne und ausführlich …
… meine Meinung zur mittlerweile obligatorischen Krippenerziehung kundgetan. Veröffentlicht wurde diese nicht.
Weil dann ein Ansturm von wütenden, berufstätigen Müttern zu erwarten sei und die Leserbriefredaktion damit überschwemmt würde, so die zuständige Redakteurin der Aachener Nachrichten damals.
Es war die Zeit, als der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatzdurchgesetzt wurde.
Abertausende neue Plätze, vor allem abertausende qualifizierte Erzieherinnen wurden benötigt. Ich habe mal gewagt zu fragen, ob man sich die „backen“ wolle. Ging natürlich nicht.
Deshalb wurde einfach Personal aus dem Kita-Bereich in den Krippenbereich verschoben. Was sich nun rächt. Jetzt gibt es weder in der Krippe, noch in der Kita ausreichend Personal.
Und es ist und bleibt eben Personal. Es sind Arbeitnehmer. Mit allen Rechten. Es sind halt keine (Ersatz-) Mütter.
Im März 2017 habe ich einen WELTonline PLUS-Artikel zum Anlass genommen, einen ausführlichen Artikel zum Thema zu verfassen.
Aktuell und passend zum Heiligen Abend veröffentlicht WELTonline einen neuen Sachstandsbericht.
Klar, die Erzieherinnen konnten auch bis heute nicht gebacken werden, fehlen dementsprechend.
„Die Betreuungsqualität ist in vielen Kitas schlecht, trotzdem will die Politik Kinder dort noch länger betreuen lassen. Experten warnen: Genau das könnte die Kleinsten zu Problemkindern machen.“
[…]
„Denn in NRW [Und sicher nicht nur in NRW,MEDIAGNOSE] ist die Betreuungsqualität vieler Kitas oder Krippen unbefriedigend bis mangelhaft. Das legen etliche Studien und Experten nahe. Ihnen zufolge gibt es vielerorts zu wenige Erzieher für zu viele Kinder, die zu lange fremdbetreut werden. Dadurch steige bei Kindern das Risiko chronischer Stressbelastungen, Stimmungseintrübungen und Verhaltensauffälligkeiten – und zwar noch Jahre nach dem Kita-Besuch. Um diese Gefahr zu bannen, müssten laut Experten vor allem mehr Erzieher weniger Kinder betreuen. Und das ohne permanente Personalfluktuation, die der Bindungsfähigkeit der Kinder schade.“
[…]
„Nun bestreiten auch die Experten nicht, dass die Landespolitik gesellschaftlich akzeptierte Ziele mit dem Kita-Ausbau verfolgt. Etwa, wenn sie vornehmlich mehr Müttern zu beruflicher Selbstbestätigung verhelfen will. Auch ist es im Sinne primär vieler Mütter, wenn das Land ihnen hilft, fürs Alter vorzusorgen und nicht in Altersarmut abzurutschen. Und natürlich greifen Bund und Länder damit auch die Forderung von Wirtschaftsexperten auf, neue Arbeitskraftpotenziale zu erschließen, um die hoch differenzierte Volkswirtschaft trotz Fachkräftemangels in Betrieb zu halten. Nur bezweifeln der Landesbeirat der Kita-Eltern oder die DGSPJ, dass Regierung und Opposition in NRW wirklich alles versuchen, um diese Ziele mit dem Kindeswohl zu vereinbaren. […]“
Das Kindeswohl kommt unter die Räder. Das ist offensichtlich gesellschaftlich gewollt. Die Mutter, die zu Hause bei ihrem Kind ist, ist die natürliche Person, die bis zum dritten Lebensjahr die Hauptbezugsperson für ein Kind sein sollte*, diese Mutter ist …
… gesellschaftlich nicht – mehr – akzeptiert.
Egal: Hauptsache selbstbestimmt, liebe Mütter. Unter´ m Strich zähl´ ich! Das Kind kann froh sein, dass es Euren Bauch überlebt hat.
Das ist ja auch schon was, oder?
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*Wenn das nicht möglich sein sollte, der Vater, die Großeltern oder andere nahe Verwandte, zu denen das Kind eine dauerhaft-nachhaltige Beziehung/Bindung aufbauen kann. Aber bitte doch keine Arbeitnehmer.