… (KIT) hegt Zweifel an den Messmethoden in Sachen NO2
„In vielen Städten drohen Fahrverbote, weil die Stickoxid-Werte überschritten werden.
Wissenschaftler zweifeln nun die Korrektheit der Messungen an.
Mit jedem Schritt weg von der Straße verringert sich die Belastung. Niemand wohnt direkt am Straßenrand.
[…]
Wenn Fahrverbote auf Messwerten beruhen, sollte klar sein, was die Messstationen wirklich messen.“ Quelle aller Zitate: Bericht rechts oben
Der Bericht ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil etliche Aussagen, die von mir in meinen Analysen zur Luftverschmutzung durch NO2 in deutschen Städten praktisch bestätigt werden.
„Darüber, wie und wo die Messwerte zustande kommen, wird allerdings nicht diskutiert. In ganz Stuttgart gibt es gerade mal vier feste Messstationen, die ständig Informationen über die Stickoxidkonzentration liefern. Da stellt sich die Frage, ob man von einigen wenigen Prüfstationen – noch dazu an besonders belasteten Orten – Rückschlüsse für ganze Städte ziehen kann. Nein, kann man nicht, glauben die Ingenieure vom KIT. Das Gesamtbild werde verfälscht. Der Konflikt mit Umweltverbänden und Anwohnern ist programmiert, denn selbst in der Wissenschaft ist man sich nicht einig, wie man objektive Messergebnisse erzielt.“
Dabei werden faktisch nicht mal die 4 Messstationen Stuttgarts ausgewertet. Das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium nehmen einfach den schlechtesten Wert, der ermittelt wurde, und übertragen ihn dreist auf die gesamte Stadt.
„Aber Werte, wie sie am Neckartor(in Stuttgart) gemessen würden, „sind sicher nicht repräsentativ für ein Stadtgebiet“, sagt Thomas Koch, Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am KIT. Mit jedem Schritt weg von der Straße verringere sich die Belastung. Und direkt am Straßenrand wohne niemand. „Bereits auf Höhe des dritten Stockwerkes unmittelbar an der Straße sind die NO2-Immissionswerte um etwa 30 Prozent reduziert.“
Weil es z. B. der WELT erst jetzt, nach über einem Jahr (Presseworkshop des KIT fand 9/2016 statt) einfällt, von den Zweifeln an den Messmethoden zu berichten.
In meinem Politikblog www.mediagnose.de habe ich über die Situation in Stuttgart bereits am 16.9.2017 berichtet. Mittels reiner Recherchearbeit. Ohne Workshop. Dieser Artikel liegt allen relevanten überregionalen Redaktionen und vielen anderen Stellen in Politik und Wirtschaft vor.
Ich befürchte, Medien/Journalisten …
… haben mehrheitlich kein Interesse daran, ob es gerechtfertigt ist, Fahrverbote zu erlassen oder nicht.
Da paart sich Ahnungslosigkeit mit dem Erkenntnisinteresse des „Guten“.
Welche (Teil-) Auswirkung die absurde NO2-Luftverschmutzungskampagne unserer gutgedanklichen Menschenretter (Umwelthilfe, Umweltbundesamt, Bundesumweltministerium u. v. m.) hat, zeigt der Bericht zum Preisverfall Diesel-Gebrauchtwagen.