Ich behaupte, dass das vielfache,
absichtliche Missachten von wesentlichen Vorgaben der Straßenverkehrsordnung Indiz für den Verfall nicht nur verkehrspolitischer, politischer, sondern von Kultur allgemein ist.
Das hört sich groß an.
Ist es auch.
Neben vielem Anderen hat sich die Gesellschaft eine Straßenverkehrsordnung gegeben, um den Verkehr in Deutschland insgesamt so zu gestalten, dass es „läuft“ und die Menschen vor „stärkeren“ Verkehrsteilnehmern geschützt werden.
Diese selbst gegebenen Regeln werden mehr und mehr nicht eingehalten.
Es fängt an bei so „Kleinigkeiten“ wie dem Nichtsetzen des Fahrtrichtungsanzeigers bis hin zu erheblich schnellerem Fahren als erlaubt, womöglich unter Alkoholeinfluss.
Entscheidend bei einem Verkehrsvergehen ist die freie Wahl des Verhaltens.
Selbstverständlich machen Menschen Fehler. Auch im Straßenverkehr.
In den letzten Jahren gewinne ich hingegen immer mehr den Eindruck, dass Vorgaben dort absichtlich missachtet werden.
Entscheidungskriterium werden immer mehr Fragen, wie z. B.:
Werde ich erwischt? Wie hoch ist das Risiko für mich?
Ob andere Menschen geschädigt werden können, ist für viele Verkehrsteilnehmer kein Kriterium.
Das, genau das signalisiert den Verfall von Kultur, die den Anderen achtet.
„Unter´ m Strich zähl´ ich.“
Der Rest: Egal!
Anything Goes: Die Folgen sehen wir bereits im Straßenverkehr.
Dennoch: Strafen sind das Eine, die Einstellung das Andere.
An dieser Einstellung hapert es. Bei immer mehr Menschen. Daran müsste gearbeitet werden.
Im Elternhaus, im Kindergarten, in der Schule. Später nutzt es nichts mehr. Denn:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
___________________________________________