… Deutschland schafft sich ab hatte ich das Vergnügen an einer Lesung mit Thilo Sarrazin teilzunehmen. Der Chefredakteur der Aachener Zeitung, Prof. Bernd Mathieu, hatte sich akribisch vorbereitet. Er wollte Sarrazin ´vorführen`, er wollte ihm zeigen, was das Gute, und dass dies nicht in Sarrazins Buch zu finden ist.
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Bevor ich mit der Schilderung der Lesung, die übrigens nur unter massivem Polizeieinsatz stattfinden konnte, weil Menschen mit Guten Gedanken – für mich in diesem Fall schlichte Radikalinskis – sie verhindern wollten, ein Wort zur Person Sarrazins.
Er wirkt immer etwas linkisch. Manchmal stottert er sogar ein wenig. Ich weiß nicht, ob dies Masche ist oder Folge einer Erkrankung, z. B. eines überstandenen Schlaganfalls. Wie auch immer.
Folge ist, dass Thilo Sarrazin regelmäßig unterschätzt wird.
So auch hier auf der Lesung in Aachen von unserem Chefredakteur der Aachener Zeitung.
Thilo Sarrazin hat das Buch geschrieben. Er kennt es in- und auswendig. Nicht nur den Text, vor allem auch die Argumentationszusammenhänge, dieQuellen. Hinzu kommt, dass er bereits X Lesungen hinter sich hatte. Alle Fragen wurden bereits gestellt. Neue waren nicht zu erwarten. Nicht von Prof. Mathieu, nicht von den „Kritikern“, die zahlreich im Publikum vertreten waren.
Es kamen keine neuen Fragen. Nicht für Thilo Sarrazin.
Thilo Sarrazin nagelte sie alle an die Wand. Mit Argumenten, mit Beispielen.
Da bleiben dann nur noch die Bezeichnungen aus der Giftkiste der Antifa:
Rassistisch
Reaktionär
Rechtsextrem
Faschistisch
Islamophob
usw., usw
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Dr. Thilo Sarrazin ist ein hochintelligenter, gebildeter, belesener Zeitgenosse. Er hat die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge so darzustellen, dass sie auch für normal intelligente Menschen verständlich werden. Seine Bücher sind extrem lehrreich*. Sie atmen gelebte Praxis, Realität.
Allerdings sind sie umfangreich. Geduld und den Willen nachzudenken muss der Rezipient schon mitbringen.
Und: Mann/Frau muss das Buch auch wirklich lesen.
Da liegt das Hauptproblem. Viele, viele Menschen reden gerne über etwas, haben sich aber vorher nicht wirklich damit beschäftigt. Sie reden, „argumentieren“ mit Wissen aus zweiter Hand. Und meinen Ahnung zu haben. Übrigens: Viele Journalisten dürfen in diesem Zusammenhang gerne mal in sich gehen.
So war ich mal auf einer JUSO-Veranstaltung zum Thema Deutschland schafft sich ab. Der Referent fragte, wer das Buch gelesen habe. Neben meiner Person zeigten noch zwei ältere Herren auf. Die Veranstaltung war mit etwa 60 Menschen gut besucht. Insgesamt war man sich aber bereits vor dem Referat des stramm linken Referenten Gebhardtdarin einig, dass das Buch das Böse an sich, und Sarrazin den bösen Menschen an sich darstellt.
*So lehrreich, dass ich z. B. den aktuellen Titel Wunschdenken ohne irgendwelche Probleme als Grundlage für ein Hauptseminar im Studienfach“Politische Wissenschaften“ empfehlen kann. Allein der Anhang und die Anmerkungen sind geradezu ein Fundus für jeden – auch angehenden – Wisssenschaftler.