22 % beträgt der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. Der Durchschnittslohn einer Frau liegt bei 16,20 €, der eines Mannes bei 20,59 €. Bis zum Jahr 2120 dauere es wahrscheinlich, bis dieser Unterschied eingeebnet sei.
So lesen wir im Artikel von Olaf Gerseman und Tobias Kaiser auf welt.de. Obwohl der Mindestlohn für mehr Gleichheit sorge, ginge die Lohnnivellierung nur im Schneckentempo voran.
Im letzten Teil des Artikels dann die Überraschung.
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Plötzlich, wie Kai aus der Kiste, reduziert sich die Lohnlücke zwischen Mann und Frau auf reale 7%.
Was sicher auch noch zu bemängeln ist. Was nicht in Ordnung ist.
Was aber eine Reduzierung der Lohnungleichheit von 22 % innert einer Artikellänge – nicht in anteilig 66 Jahren – auf 7 % zur Folge hatte.
Lesen Sie selber den letzten Abschnitt, klicken Sie auf das Bild.
Quelle: Warum Frauen noch 100 Jahre schlechter verdienen
Bemerkenswert ist, dass das Bundesamt für Statistik den bereinigten Wert 7 % – auf seiner Seite zum Gender Pay Gap, ganz unten, fast versteckt – auswirft. Das war nicht immer der Fall. Auch dieses Jahr stehen die 22 % mit allem drum und dran groß und fett im Vordergrund.
Leider liegt die letzte wissenschaftlich relevante Untersuchung des Bundesamtes für Statistik zum Lohnunterschied bereits 10 Jahre zurück. Schon damals wurde ein ähnlicher Unterschied zwischen absoluter und bereinigter Lohnlücke festgestellt. Was niemanden sonderlich interessierte.
22 % hören sich halt viel „ungerechter“ an als reale 8 % oder wie „aktuell“ festgestellt 7 % (Wert aus 2010, weil Neuberechnung angeblich zu aufwendig).
Eine wirklich aktuelle Untersuchung würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen noch geringeren bereinigten Wert ergeben, z. B. wegen der Einführung des einkommenbezogenen Erziehungsgeldes, was zur Erhöhung des Einkommens von Frauen in der Baby-, Kleinkindphase führt. Oder zählt das etwa nicht bei der Berechnung des Stundenlohnes? Würde nicht verwundern.