Sie tat weh, richtig weh, die Sendung ´Anne Will` am 28.2.2016, die Sendung der verpassten Chancen, der vertanen Gelegenheiten.
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Angela Merkel nutzte die Gelegenheit nicht, diesen Millionen Menschen zu signalisieren, dass Deutschland gerne helfe, dass Deutschland aber nicht allen Menschen, die auf ein besseres Leben hofften, die Einreise gestatten könne. Und die Menschen, die vor Verfolgung und Krieg flüchteten, sollten in dem Land bleiben, welches in der Nähe ihrer Heimat sei, und wo sie sicher seien. Das könne nicht Deutschland sein. Das tat die Bundeskanzlerin nicht. Sie breitet ihre Gedanken von einer europäischen Lösung mit der Türkei aus. Die Drecksarbeit sollen andere machen. Dabei verkennt Sie die türkische, vor allem aber auch die europäische Realität. Und: Sie hat tatsächlich keine Alternative. So verkommt eine Idee zur Ideologie. So wird aus Standhaftigkeit Sturheit. Vor allem ist das kompromisslose Festhalten an höchst umstrittenen Positionen wenig demokratisch. Die Zeiten, wo eine Person, eine Partei allein wusste, was richtig ist und bestimmen konnte, wo es lang zu gehen hat, sind in Deutschland zum Glück vorbei. Bleibt zu hoffen, dass die demokratischen Institutionen die Notbremse ziehen. Mit einem Konstruktiven Misstrauensvotum sollte der Bundestag Wolfgang Schäuble zum Bundeskanzler wählen. So kann es nicht weitergehen.