Maischberger vom 17.2.2015: Ein bemerkenswerter Talk. Eine Firma mit 1.200 Beschäftigten stellt seit September 2015 4 (vier) Asylbewerber ein und hat 3 (drei) zusätzliche Einstellungen in Aussicht gestellt. Das reicht der ARD/Frau Maischberger Herrn Grupp, den Inhaber des Textilherstellers Trigema, einzuladen. Die Wirtschaft wird es schon richten!?
Überhaupt wird viel mit Zahlen und Prozenten argumentiert. So freut sich Frau Breymaier, die verdi-Landeschefin von Baden-Württemberg, über jeden Flüchtling, der einen Arbeitsplatz bekommt.
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Dass auch bei großzügigen Schätzungen diese neuen Arbeitnehmer die Kosten, die der große Rest, der Sozialleistungen bekommt, verursacht, niemals werden erarbeiten können, wird geflissentlich unter den Teppich gekehrt.
Selbstverständlich werden bei 1.000.000 Asylbewerbern hundert- bis zweihunderttausend Menschen dabei sein, die kurzfristig einen Arbeitsplatz bekommen, Menschen von denen Deutschland wirtschaftlich profitiert. Es werden einige dabei sein, die so aufgestellt sind wie Alireza Faghihzadeh, ein 22-jähriger Iraner, der praktisch jedes Studium mit Bravur schaffen würde. Doch es bleiben unter dem Strich 800.000 Menschen, die erst mal sehr, sehr aufwendig qualifiziert werden müssen. Die das auch wollen müssen. Die Dauer hierfür wurde von den Experten Raffelhüschen und Fratzscher von 5 bis 15 Jahre geschätzt. Bei einigen Menschen wird das gelingen. Bei vielen nicht. Viele, ganz viele Menschen werden unzufrieden sein und ihr Dasein ruhig in der Sozialhilfe fristen. Das wäre der „positive“ Fall. Negativ wäre es, wenn diese das Land, von dem sie sich so viel versprochen haben, bekämpfen und/oder eine kriminelle Laufbahn einschlagen. Genau das steht vielfach zu befürchten. Taumelnd zwischen den Welten, orientierungslos werden sie sich an die Predigten des Iman in der Heimat und Überlebensstrategien erinnern, die sie von Kindesbeinen eingetrichtert bekommen bzw. gelernt haben. Das betrifft vor allem auch die Menschen, die mangels Asylanspruch nur in Deutschland geduldet werden. Ein Rückführung von hunderttausenden Menschen – etwa 50% der Eingereisten erhalten keinen Schutzstatus – in ihr Herkunftsland ist reines Wunschdenken und faktisch nicht durchführbar.
Dass viele Menschen mit erheblichem Anspruchsdenken nach Deutschland kommen, belegen die Beiträge von Frau Sack, der Leiterin der Tafel Gifhorn. Natürlich gibt es bereits heute Verteilungsprobleme bei den Tafeln, verursacht von den zusätzlichen Menschen. Der Bestand kann halt nur einmal verteilt werden. An der Basis sind die Probleme Fakt. Fremde nehmen Etablierten etwas weg. So wird es empfunden und genau so ist es auch. Da können wir diskutieren, wie wir wollen. Da liegt sozialer und politischer Sprengstoff. Der ist gefährlicher als jede AfD- oder Pegidademo, die m. E. ohnehin nur als legitime Wahrnehmung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit einzuordnen sind. Auch wenn das vielen guten Menschen nicht gefällt.
Noch ein Wort zu Roland Tichy. Unaufgeregt wie immer argumentierte er hart an der Sache. Und brachte die Gewerkschaftsfrau aus dem ideologischen Gleichgewicht. Die forderte mehr Beiträge von den Menschen, die „Geld wie Dreck“ haben. Dass genau diese Menschen den Sozialstaat in der Hauptsache finanzieren, rückte Raffelhüschen in der Vordergrund. Da war Ruhe an dann der Umverteilungs- und Wegnehmfront.